Ägyptenreise hinterlässt Spuren

Unterwegs in einem Land voller Gegensätze

Siebenundzwanzig Mitglieder des Freundeskreises der Borromäerinnen Kloster Grafschaft e.V. machten sich am 25.10., abseits von Touristenpfaden, auf den Weg nach Ägypten, um vor allem die Einrichtungen der Borromäerinnen kennenzulernen.

In Kairo besuchten sie die Ambulanz, den Kindergarten und die Schule, in Alexandria neben der Schule das Pelizäusheim, ein Altenpflegeheim, das den Schwestern sehr am Herzen liegt. Seit fast 150 Jahren engagieren sich die „Engel vom Nil“ für Erziehung und Bildung, für kranke und alte Menschen, für arme Familien, für obdachlose Straßenkinder und für schwere Einzelschicksale. Die dort lebenden und tätigen Borromäerinnen sind ausschließlich Ägypterinnen.

Ein Zufluchtsort, an dem Arme und Bedürftige eine gute medizinische Behandlung erhalten, ist die Ambulanz in Kairo-Meadi. Täglich werden hier hunderte Menschen behandelt. Es ist eine riesige Herausforderung für die beiden Schwestern und ihr medizinisches Team, das uns sehr beeindruckt hat und allergrößten Respekt verdient. Dort werden Unmengen an Verbandsmaterialien und Medikamente benötigt, die zum Teil vom Freundeskreis gespendet werden.

Darüber hinaus zeigt sich vielerorts die Armut. Für die meisten aus der Gruppe war das bis dahin unvorstellbar, dass Menschen von dem Müll anderer leben. In den Armutsvierteln von Kairo weht ein rauer Wind anders als bei uns im heimeligen Deutschland. Damit die Schwestern arme Familien mit Lebensmitteln, Kleidung und warme Decken versorgen können, überreichte ihnen Vorstandsmitglied Christian Berken in den vier Einrichtungen einen Scheck des Freundeskreises über jeweils 2000 €. „Es gehört zur christlichen Mitverantwortung zu helfen und ist das Mindeste, was wir tun können“, so Christian Berken bei der Übergabe. Immerhin hat der Freundeskreis in nur vier Jahren über 160.000 € allein für die Armenversorgung bereitgestellt.

Eine Teilnehmerin beschreibt das Erlebte nachdenklich: „Wenn mich jemand fragt, ob wir einen ‚schönen‘ Urlaub hatten, muss ich sagen, ‚schön‘ ist nicht das richtige Wort. Bei allen Gegensätzen waren wir tief beeindruckt von den Einrichtungen der Schwestern, die wir als Orte der Zuwendung wahrgenommen haben. Man spürt den guten Geist, der jeden Besucher erfasst. Es wird einem bewusst, was Barmherzigkeit wirklich bedeutet und dass es Sinn macht, die Schwestern wenigstens etwas bei ihrer schweren Arbeit zu unterstützen.“

Natürlich kamen bei dieser Reise auch die ägyptische Geschichte und Kultur nicht zu kurz. Nach einer Woche flogen fünf Teilnehmer wieder nach Hause, der Rest der Gruppe weiter nach Assuan. Von dort ging es mit dem Schiff nach Luxor zum Tal der Könige und dem Karnaktempel. Auf den Punkt gebracht: „Die Reise war eine einzigartige Kombination in einem Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen Orten und Menschen, die bei allen unvergessliche Eindrücke hinterlassen haben.“